Unser Verein

Lage

Die Gartenanlage des Vereins Hohe Tonkoppel e.V. liegt mitten im Naherholungsgebiet Südliche Leineaue auf einer Landzunge zwischen dem Döhrener Teich und dem Siebenmeterteich. Auf dem 7 ha großen Gelände befinden sich heute 96 Gärten mit den Gemeinschaftsanlagen.

Vorgeschichte

Die Hohe Tonkoppel – eine ehemalige Pferdekoppel –  gehört zum Besitz  der Willmerschen Erbengemeinschaft und wurde 1931 zur Selbstversorgung der Döhrener Einwohner in Grabelandparzellen aufgeteilt und verpachtet. Die damalige Aufteilung der Gärten besteht zum großen Teil noch heute, allerdings war die Hohe Tonkoppel 1933 größer als heute.  Bis zum 2. Weltkrieg wurde auf der Grabelandfläche Ton für die Ziegelei des Besitzers Willmer abgebaut. Nach dem Krieg mussten weitere Gärten für die Kiesgewinnung weichen, der für den Wiederaufbau Hannovers gebraucht wurde.

Vereinsgründung

Im Jahre 1954 kündigten die Eigentümer alle Pachtverträge, um auf der Hohen Tonkoppel weiter Tonabbau und Kiesgewinnung voranzutreiben. Die Pächter der Parzellen, die mit den Gartenprodukte ihrer Familien versorgten, wehrten sich gegen die Kündigung. Sie gründeten den  Kleingartenverein Hohe Tonkoppel, weil Kleingärten schon damals unter besonderen Schutz gestellt waren. Der entscheidende Tipp kam vom Pächter Weymann, der die Gartenfreunde Gerke, Ehlers und Drössler für seinen Plan gewinnen konnte.

Am 23. Mai 1954 fand die Vereinsgründung in der Gaststätte „Zur alten Schmiede“ statt und der Kleingartenverein Hohe Tonkoppel wurde beim Amtsgericht Hannover ins Vereinsregister  eingetragen. Es unterzeichneten damals die Gartenfreunde Fricke, Meisner, Perl, Gerke und Weymann. In der Anfangszeit kamen die Gartenfreunde Arndt, Meisner und Krause dazu und unterstützen den Verein in den Anfangsjahren.

Der neue Verein trat von Beginn an dem „Bezirksverband der Kleingärtner Hannover e.V.“ als Mitglied bei, der die Interessen der Kleingartenvereine vertrat. Interne  Unterstützung erhielt der Vorstand durch den Gartenfreund Dr. Winkler, den Verein bei den zwei Verfahren  vor den Verwaltungsgerichten beraten hat. Am Ende des zehn Jahre dauernden Prozesses wurde die Kündigung  für nicht zulässig erklärt. So blieben die 100 Gärten auf der Hohen Tonkoppel erhalten.

Land unter

Die Hohe Tonkoppel liegt in der Leineaue im ausgewiesenen Überschwemmungsgebiet des Flusses. Obwohl als sogenannte Tonlinse etwas höher ausgebildet, wurden große Teile des Vereinsgeländes in der Vergangenheit immer wieder überschwemmt. Die Hochwasser richteten in vielen Gärten wiederholt große Schäden an und zerstörten die Zuwege zu den Gärten.

Zusammenwachsen der Gemeinschaft

Die Gärten wurden wie zu Beginn der Vereinsgründung  weiter durch die Grundstücksverwaltung an Interessenten verpachtet. Sie kümmerte sich nicht um die Gartenfläche. Die wesentlichen Elemente der heutigen Kleingartenanlage wie der Gerkeweg, die Tore und Schranken wurden in Eigenleistung der Pächter geschaffen. Die Pächter reparierten die wiederkehrenden Hochwasserschäden in Form von Gemeinschaftsarbeiten. Sie kümmerten sich um die Pflege und Unterhaltung der Anlage. Durch die Hilfe zur Selbsthilfe wuchs die Gemeinschaft der Pächter. Und es wurde auch nicht nur gearbeitet sondern auch gefeiert. Erste Sommerfeste, die auf der Fläche am Döhrener Teich stattfanden, sind bereits 1975 dokumentiert. Im Mai 1983 wurde im Zuge der Veranstaltung „1000 Jahre Döhren“ das erste Wegefest ins Leben gerufen.

Bauliche Infrastruktur und Technik

Um auch bei Hochwasser zu den Gärten zu gelangen, wurde der Gerkeweg aus Bauschutt höher gelegt und verbreitert sowie eine Brücke über den Flutgraben gebaut. Dazu entstanden erste Parkbuchten. Die Hohe Tonkoppel ist so durch Eigenleistung Zug um Zug zu einer leistungsfähigen Kleingartenanlage ausgebaut worden. 

Ende der 70er Jahre kam die Versorgung der Gärten mit Elektrizität hinzu. Mit dem Ausbau der Südlichen Leineaue zum Naherholungsgebiet Ende der 70er Jahre war der Andrang Erholungssuchender so groß geworden, dass der Zugang zur Kleingartenanlage durch eine Schranke und Zuwege zu den Gärten mit Toren und einer eine Schließanlage versehen wurden.

Der Verein  bekam  mit hohetonkoppel.de seine eigene Domain und eine eigene eMail-Adresse. Den Abschluss bildete die Einrichtung eines Vereinsgartens mit einem Gemeinschaftshaus.

Verein als Generalpächter

 Auf der Hohen Tonkoppel war in den ersten 50 Jahren seit aus den einzelnen Grabelandparzellen durch die Gemeinschaft der im Verein zusammen geschlossenen Pächter eine Kleingartenanlage entstanden. Sie hatte nur einen Schönheitsfehler, die Grundstücksverwaltung lag in den Händen der Eigentümer, die die Gärten nach ökonomischen Gesichtspunkten verpachteten und die Nutzung der Gärten als Kleingärten deshalb ablehnten. Sie erhofften sich mit der Neugestaltung der Südlichen Leineaue als Naherholungsgebiet eine weitere Wertsteigerung ihrer Fläche.

Vor dem Hintergrund, dass die Gärten in der Leineaue in dem neu entstandenen Naherholungsgebiet auch als Kleingärten festgeschrieben wurden, konnte der Vorstand die Eigentümer für die Übernahme der Verpachtung durch den Verein gewinnen. Die Eigentümer stimmten zusammen mit einer erheblichen Erhöhung der Gesamtpacht zu, in der auch die nicht als Gärten zu verpachtenden Außenanlagen einbezogen werden.

Seit 1983 werden die 96 Kleingärten auf der Hohen Tonkoppel vom Verein als Generalpächter des Geländes in Eigenregie verwaltet.

Nach zwanzig Jahren Selbstverwaltung haben die Eigentümer den Vertrag gekündigt, um über Einzelverträge höhere Pachtpreise durchzusetzen. Ein weiteres Mal standen die Pächter zusammen und erstritten vor dem Landgericht die Fortsetzung des Generalpachtvertrages.

Die Selbstverwaltung führte zu einer Erweiterung der Vorstandsarbeit. Für die sieben Zuwege zu den Gärten wurden Wegeobleute durch die Mitgliederversammlung benannt, die mit dem Vorstand den erweiterten Vorstand bildeten. Dieses Gremium berät und unterstützt den Vorstand in allen wichtigen Aufgaben. 

65. Vereinsjubiläum

 Die Mitglieder und Pächter des Kleingartenvereins Hohe Tonkoppel feierten 2019 das 65. Bestehen des Vereins.

Schon früh haben sie unter erschwerten Bedingungen den Leinehochwassern ein Stück Land abgerungen und die Hohe Tonkoppel zu einem Ort mit doppelten Wert geschaffen: Selbstversorgung und Erholung auf der eigenen Parzelle. Aus den ehemaligen Grabelandparzellen haben sie eine attraktive Gartenanlage inmitten der Südlichen Leineaue in Eigenleistung geschaffen und gegen die viele Interessen verteidigt.

Sie sind stolz auf ihre Leistung und stehen so für Bürgersinn und Selbstverantwortung für das Gemeinwesen.